Konzept des Waldorfkindergartens
in Ahrensburg

Die Entwicklung der Kinder im Waldorfkindergarten Ahrensburg

Konzept zur Umsetzung des , alters- und entwicklungsspezifischen Erziehungs- und Bildungsauftrages im Sinne des Schleswig-Holsteinischen Kindertagesstätten-Gesetzes (§2 (1)

1. Träger des Kindergartens

Träger des Kindergartens ist der Verein Waldorfkindergarten Ahrensburg e.V. Der gemeinnützige Verein mit Sitz in Ahrensburg ist unter der Registernummer 90 VR 2191 AH in das Vereinsregister beim Amtsgericht Lübeck eingetragen. Er ist Mitglied der Vereinigung der Waldorfkindergärten e.V. sowie des Paritätischen Wohlfahrtsverband LV. Schleswig-Holstein e.V.
Der Verein lebt durch die Initiative seiner Mitglieder und Mitarbeiter. Jeder, der die Waldorfpädagogik fördern möchte, ist als Mitglied willkommen. Um die knappen wirtschaftlichen Mittel weitestgehend der pädagogischen Arbeit zukommen zu lassen, wird nicht-pädagogische Arbeit möglichst ehrenamtlich durch Vereinsmitglieder und Eltern des Kindergartens verrichtet.
Die Grundlage für die soziale Zusammenarbeit und Entwicklung in Verein und Kindergarten bilden die Ideen der Sozialen Dreigliederung Rudolf Steiners.
Alle Eltern sind eingeladen, bei der Selbstverwaltung des Vereins und seiner Einrichtung, dem Waldorfkindergarten Ahrensburg mitzuwirken: als ordentliches Mitglied in der Mitgliederversammlung, als Mitglied des Gesamtvorstandes, als Beauftragter, als Elternvertretung und an vielen Stellen mehr.

2. Der Kindergarten

Der Kindergarten befindet sich im Ahrensburger Stadtteil Hagen in der Nähe eines idyllischen Landschaftsschutzgebietes. Ein naturnahes Spielgelände mit Sandkisten, Schaukeln, Spielhäusern, Wasserloch und mehreren Rasenzonen bietet den Kindern vielfältige Möglichkeiten, ihrer Bewegungsfreude nachzukommen und so ihre körperliche Entwicklung zu fördern.
Das Kindergartengebäude ist nach anthroposophischen Gesichtspunkten gestaltet. Im Haus befinden sich vier Gruppenräume, die jeweils mit einer Küchenzeile ausgestattet sind. Es stehen Sanitärräume mit Wickeltischen, ein Eurythmieraum und ein Büro, sowie ausreichend Garderobenraum zur Verfügung. Unser Haus umfasst eine Gesamtnutzfläche von rund 315 Quadratmetern. Der Kindergarten ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.

Gruppen
In unserem Kindergarten werden bis zu 60 Kinder in vier Gruppen an bis zu fünf Tagen in der Woche betreut:
a) Familiengruppe mit 10 Plätzen an 5 Tagen pro Woche (G4 Wurzelstube)
b) Familiengruppe mit 12 Plätzen an 5 Tagen pro Woche (G3 Kinderstube)
c) Elementargruppe mit 20 Plätzen an 5 Tagen pro Woche (G1 Sonnengruppe)
d) Elementargruppe mit 18 Plätzen (inkl. 3 I-Kindern) an 5 Tagen pro Woche (G2 Sternengruppe)
e) Zusätzlich findet, wenn möglich, im Haus einmal wöchentlich eine Eltern/Kleinkindergruppe statt.

Öffnungszeiten
Familiengruppe (G4 Wurzelstube):
5 Tage/Woche von 7:30 bis 12:30 Uhr = 5 Std./tgl. mit Frühstück
Familiengruppe (G3 Kinderstube): 5 Tage/Woche von 7:30 bis 14:00 Uhr = 6,5 Std./tgl. mit Frühstück, Mittagessen und Mittagsschlaf

Kindergartengruppen (Sonnen- und Sternengruppe)
5 Tage/Woche von 7:30 bis 12:30 Uhr oder 14:00 Uhr = mit Frühstück und individuelle Wochentage mit Mittagessen buchbar.
Der Kindergarten öffnet um 7:30 und schließt um 14:00 Uhr.

Aufnahmekriterien
Der Kindergarten nimmt Kinder im Alter von 1,5 Jahren bis zum Schuleintritt auf. Um einen Platz in unserer Einrichtung zu bekommen, werden die freien Plätze nach bestimmten Kriterien vergeben. Es kommt uns darauf an, bei Aufnahmeentscheidungen soziale Bedarfe der Eltern (z.B. Dringlichkeit), pädagogische Bedarfe der Kinder (individuelle Entwicklungsmöglichkeiten) und pädagogische Bedarfe der Gruppen (Altersstruktur- und Gruppenverhältnisse) miteinander abzuwägen.

Auch das Engagement der Eltern und das Interesse an der Waldorfpädagogik zählt zu den Aufnahmeentscheidungen. Da der Kindergarten als Elterninitiative in freier Selbstverwaltung arbeitet, ist die Einrichtung darauf angewiesen, dass alle Eltern im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Kindergartenarbeit durch aktive Mitarbeit unterstützen und fördern. Dies geschieht in vielfältiger Weise, wie z.B. durch Gartenarbeit, Festgestaltung, Vorstandsarbeit u.v.m.

Zusätzlich zur Aufnahme des Kindes muss eine ärztliche Bescheinigung des Kinder- oder Hausarztes über die Unbedenklichkeit aus gesundheitlicher Sicht vorgelegt werden. Des Weiteren muss der Nachweis erbracht werden, dass das Kind gegen Masern geimpft oder bereits immun ist, siehe §20 Abs. 8 i.V mit § 33 IfSG.

Die Aufnahme liegt in der Entscheidung und Verantwortung der pädagogischen Mitarbeiter*innen der Einrichtung und der Zeitpunkt der Voranmeldung spielt somit keine Rolle.

Für Ihre Voranmeldung nutzen Sie bitte das KiTa-Portal SH ( https://www.kitaportal-sh.de) und senden Sie uns das Anmeldeformular von unserer Website: www.waldorfkindergarten-ahrensburg.de zu. Zusätzlich können Sie uns gerne eine E-Mail schreiben an: info_at_waldorfkindergarten-ahrensburg.de oder sich telefonisch bei uns melden: 04102 – 5 96 15 (7:30 – 8:30 Uhr und 12.30 – 14.00 Uhr)

Elternbeiträge
Dem Schleswig-Holsteinischen Kindertagesstätten-Gesetz (KiTaG) entsprechend zahlen die Eltern Beiträge zur Deckung der Betriebskosten. Unsere Elternbeiträge orientieren sich an den Beiträgen, die die Stadt Ahrensburg für Ihre eigenen Kitas im Rahmen des KiTaG festlegt. Beitragsermäßigungen entsprechend der Sozialstaffel des Kreises Stormarn werden gewährt, sodass Eltern sich nicht aus finanziellen Gründen gegen den Waldorfkindergarten entscheiden müssen.
Seit geraumer Zeit reichen die Regelelternbeiträge nicht mehr aus, um dem für gute Waldorfpädagogik erforderlichen Stamm an Fachkräften auskömmliche Einkommen zu zahlen, damit diese bei uns arbeiten können. Daher bitten wir herzlich alle Eltern, die es sich leisten können, einen „freiwillig mehr“- Beitrag monatlich zu zahlen. Näheres findet sich im Aufruf „freiwillig mehr“ auf unserer Website: https://www.waldorfkindergarten-ahrensburg.de/downloads/

Interkulturelle Arbeit
Kinder aus aller Welt sind im Waldorfkindergarten herzlich willkommen. Obwohl unsere Arbeit allgemein-christlich ausgerichtet ist, sind wir offen für Kinder anderer Religionen. Wir fördern gezielt die Sprachentwicklung und beziehen kulturelle Hintergründe in unseren Kindergartentag mit ein. Wie mit allen Eltern stehen wir auch mit unseren ausländischen Eltern im intensiven Austausch, bieten gegebenenfalls Hilfe an, vermitteln Kontakte und Unterstützung.

Inklusion
Kinder mit Entwicklungsverzögerungen und leichten körperlichen Einschränkungen finden in unserer Einzelintegrationsgruppe Aufnahme. Unser Anliegen ist es, diese Kinder an dem Alltag in der Kindergartengruppe teilhaben zu lassen. Sie erhalten durch zusätzliche therapeutische Behandlung, einen rhythmischen Tagesablauf, sowie künstlerische Einheiten im musischen, bildnerischen, sprachlichen und motorischen Bereich Unterstützung in ihrer Entwicklung. Die Therapieeinheiten der mit uns zusammenarbeitenden Therapeut*innen (Heileurythmie, rhythmische Massagen und Sprachtherapie) werden im Haus in den Kindergartenvormittag eingegliedert.

Vernetzung
Wir arbeiten nicht nur regional, sondern bundesweit mit den anderen Waldorfkindergärten zusammen. Diese Tatsache erleichtert den Familien eine eventuelle Umzugssituation erheblich. Eine Zusammenarbeit besteht ebenfalls mit den Waldorf- bzw. Rudolf Steiner Schulen in Bargteheide, Hamburg-Bergstedt und Hamburg-Farmsen. Kontakt pflegen wir mit den Ahrensburger Grundschulen Am Hagen, Am Aalfang, Am Reesenbüttel und Am Schloss. Auch mit den Großhansdorfer Grundschulen stehen wir in Verbindung. Seit vielen Jahren pflegen wir zudem die Zusammenarbeit mit den Ahrensburger Kinderärzt*innen sowie den ortsansässigen Therapeut*innen.

3. Waldorfpädagogik – das pädagogische Konzept

In unserem Kindergarten leben und arbeiten wir nach den Grundsätzen der Waldorfpädagogik, die auf der Menschenkunde Rudolf Steiners beruht. Der Mensch wird als Einheit gesehen, aus Leib, Seele und Geist und als individuelle Persönlichkeit wahrgenommen. Es werden nicht einseitig intellektuelle Fähigkeiten gefördert, sondern gleichzeitig auch das Fühlen und Wollen.

Das Kind lernt in den ersten Lebensjahren gehen, sprechen, denken. Die grundlegenden menschlichen Fähigkeiten werden aus dem Vermögen der Nachahmung heraus gelernt. Das Kind ist offen für alles, was in seiner Umgebung passiert und ahmt nach, was es beobachtet und erlebt.

In der Waldorfpädagogik ist das freie Spiel von zentraler Bedeutung. Im Spiel offenbart das Kind sein Wesen, seine Persönlichkeit. Es erschafft sich mit seiner Phantasie eine eigene Welt, die es selbst gestalten und verändern kann.

Die Anregung und Pflege der Sinne ist ein wichtiger Baustein in unserer pädagogischen Arbeit. Wir unterstützen die Reifung der unteren Sinne: des Bewegungs-, Gleichgewichts-, Tast- und Lebenssinn durch vielseitige Anregungen.
Rhythmus und Wiederholung im Tages- und Wochenablauf, aber auch das Einbetten in den großen Rhythmus des Jahreslaufes geben dem Kind Sicherheit, Halt und Struktur. Für die Pädagog*innen steht die Frage im Vordergrund: Wie kann ich das Kind unterstützen, seine eigene Individualität zu entdecken und zu entfalten?

4. Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit

Vorbild und Nachahmung

Das kleine Kind nimmt ungefiltert alles auf was in der Umgebung gesagt, getan, gedacht und gefühlt wird. Daher achten die Erzieher* innen stets darauf, dass die Kinder liebevoll ausgeführte Handlungen erleben können, als nachahmenswerte Anregung für das eigene Tun. Die Erzieher* innen arbeiten sichtbar, durchschaubar und nachvollziehbar vor den Augen der Kinder: kochen, nähen, reparieren an der Werkbank, pflanzen und jäten im Garten, pflegen den Raum. Sinnvolle Aufgaben sind es, die im Kindergarten anfallen, nicht künstlich ausgedachte.

Das freie Spiel
In unserem Kindergarten legen wir besonderen Wert darauf, dass die Kinder Zeit und Anregungen für das freie Spiel haben. Beim Spielen kann das Kind autonom und selbst bestimmt sein. Es erschafft sich mit seiner Phantasie eine eigene Welt, die es selbst gestalten und verändern kann. Die Kinder kommen beim gemeinsamen Spielen in einen Prozess, bei dem im Besonderen sprachliche und soziale Kompetenzen herausgefordert und geübt werden. Gelingt dieser Prozess des gemeinsamen Spieles, so ist dies beglückend für das Kind. (Erfahrung in Selbständigkeit, soziales Verhalten, Einübung von Regeln, künstlerisches Gestalten, Sprache, Naturwissenschaft)

Das freie Spiel bietet den Kindern zudem Raum für eine umfassende Betätigung ihrer Sinne. Tastsinn, Bewegungs- und Gleichgewichtssinn werden beim Bauen von Häusern und Höhlen und dergleichen, sowie dem gemeinschaftlichen Spielen darin ständig angeregt und geübt.

Bei der Auswahl unseres Spielzeugs legen wir großen Wert darauf, dass es die Phantasie und die verschiedenen Sinnestätigkeiten herausfordert und anregt. So ist unser Spielzeug wenig ausgestaltet. und besteht überwiegend aus Naturmaterialien.

Kreis-, Reigen- und Fingerspiele
Wir spielen jeden Tag mit den Kindern Kreis-, Reigen- und Fingerspiele, die wir der Jahreszeit entsprechend auswählen. Das Singen und Sprechen der Gedichte und Reime bereitet den Kindern große Freude und regt die Phantasie an. Es werden Grob- und Feinmotorik wie auch die dazugehörigen Sinnestätigkeiten und deren Koordination geübt (Tastsinn, Eigenwahrnehmung und Gleichgewichtssinn). Jede Form der Bewegung wirkt sich bis in die Sprach- und Denkentwicklung des kleinen Kindes aus. (Körper, Sprache)
Die Reigenspiele sind nachempfundene äußere Tätigkeiten, die mit Gesten und Gebärden naturalistisch gestaltet und auf einer verfeinerten künstlerischen Ebene an die Kinder herangebracht werden. Zum Beispiel werden beim Erntereigen vom Bestellen des Feldes über die Ernte des Getreides bis zum Brotbacken die entsprechenden Arbeiten von den Kindern „mitgearbeitet“ und nachempfunden. (Kunst, Kultur)

Märchen und Geschichten
Kinder tauchen unbefangen und tief in Geschichten ein, sie sind ganz hingegeben in den Prozess des Zuhörens, eine reiche Bilderwelt entsteht in ihnen. Mit der gleichen Intensität wie beim Spielen und den Reigen- und Fingerspielen bewegt sich das Kind beim Zuhören in seiner Innenwelt, übt Seelentätigkeiten wie zum Beispiel Vertrauen in die Kraft des Guten, Ausdauer, Mut, Staunen, Trauer und Angst, sowie deren Überwindung. (Werte, Körper, Kunst, Sozialverhalten)

Anregung und Pflege der Sinne
Bis zum siebten Lebensjahr reifen die Wahrnehmungsorgane in einem gesunden Wechsel von Aktivität und Ruhe. Deshalb bemühen wir uns um vielseitige Anregungen der Sinnestätigkeiten beispielsweise durch verschiedene Tastwahrnehmungen, viel Bewegung zur Anregung des Gleichgewichtssinnes und der Eigenwahrnehmung. Singen und Harfenspiel dienen der Anregung des Gehörsinns. Gleichzeitig vermeiden wir die Überflutung des Kindes mit zu vielen Reizen von außen. (Seele, Körper, Kunst, Bewusstsein)

Gestaltung fester Tages-, Wochen- und Jahreszeitenrhythmen
Die Regelmäßigkeit im Tages- und Wochenablauf, aber auch das Einbetten in den großen Rhythmus des Jahreslaufes geben dem Kind emotionale Sicherheit.(Seele, Sozialverhalten, Selbstvertrauen)
Der Jahresrhythmus orientiert sich an den Jahreszeiten und christlichen Festtagen (Michaeli, Weihnachten, Ostern, Johanni usw.) die wir altersgemäß feiern. So spielen wir beispielsweise in der Adventszeit jeden Tag ein Weihnachtsspiel mit verteilten Rollen, in dem das Christkind erwartet, im Stall von Maria und Joseph, von Ochs und Eselein begrüßt und von Hirten beschenkt wird. Die Kinder leben in diesen Bildern der frohen Erwartung und Begrüßung des Kindes. Wir vermitteln den Kindern dabei keine festen Glaubenssignale, sondern Bilder, die einen allgemeingültigen Charakter haben und Basis für eine religiöse Vertiefung in einem späteren Lebensalter sein können. Auf diese Weise ist es möglich, dass Kinder verschiedener Konfessionen mit ganzer Hingabe teilhaben können. (ethische Werte, Kultur, Sprache)

Beschreibung der wöchentlich wiederkehrenden künstlerischen Angebote der Elementargruppen

Eurythmie:
Die Eurythmie dient der Unterstützung und Harmonisierung der Bewegungsentwicklung. Die Eurythmistin kommt einmal wöchentlich für eine Eurythmieeinheit von ca. je 20 Minuten in jede der zwei Kindergartengruppen. Die begleitenden Erzieher*innen nehmen an der Eurythmie teil. In der Eurythmie kommt ein rhythmisches Element durch die regelmäßige Wiederholung der Sprüche und Verse zum Tragen. Auch ein musikalisches Element in der Begleitung von Leier und Glockenspiel wird gepflegt. Alle eurythmischen Gesten und Gebärden werden aus dem inneren Erleben der sprachlichen Laute und musikalischen Klänge heraus gebildet. Eurythmie ist eine Bewegungskunst, in der die Kinder lernen, dem Erleben der Laute und Klänge durch „beseelte“ Bewegung nachzuahmen. (Körper, Seele, Geist, Kunst, Sprache)

Aquarell malen:
An einem bestimmten Wochentag malen die Kinder mit Aquarellfarben in den Grundfarben. Sie sind hierbei völlig frei in ihren Gestaltungsmöglichkeiten und Ausdrucksformen. Das Malen trägt zum freien künstlerischen Ausdruck bei und ist eine gute Möglichkeit, die Kreativität und die Entwicklung der Kinder zu fördern. (Seele, Geist, Kunst, Naturwissenschaft, Sozialverhalten)

Beschreibung des rhythmisch wiederkehrenden Tagesablaufs
Unser Tag ist geprägt von Rhythmus und Wiederholung. Das Einatmen und Ausatmen wechselt sich hier auch im übertragenen Sinne ab. Die rhythmische Zeitgestaltung unterstützt die seelische Gesundheit des Kindes. Die feste Tagesstruktur gibt dem Kind Orientierung und Sicherheit. Durch wiederholende Tätigkeiten und wiederkehrende Rituale entstehen Vertrauen und Geborgenheit. Die Gruppe ist wie ein Nest, in dem jedes Kind seinen Platz hat und aus sich heraus seine Lebenskräfte und Kompetenzen entwickelt, bis es dann in die Welt hinaus geht. Im ersten Jahrsiebt lebt das Kind noch ganz in der Nachahmung und ist wie ein großes Sinnesorgan. Das Kind ergreift mit allen Sinnen die Welt und braucht für seine gesunde Entwicklung ein achtsames, authentisches und liebevolles Umfeld.

Der Tag beginnt mit dem Ankommen in der Gruppe zwischen 7.30 Uhr und 8.30 Uhr. Die Atmosphäre ist ruhig und liebevoll damit jedes Kind in seinem Tempo den Gruppentag beginnen kann.

Um 8.30 Uhr beginnen wir gemeinsam den Tag im Morgenkreis mit immer wiederkehrenden Ritualen und mit jahreszeitlich gestalteten Fingerspielen und Liedern.

Nach dem Morgenkreis beginnt die Zeit des freien schöpferischen Spiels. Die Kinder finden in kleinen Gruppen ihren Platz zum Spielen oder helfen freudig beim Zubereiten des Frühstücks. Unser freilassendes Spielmaterial lädt die Kinder zum kreativen Gestalten und Spielen ein. Material zum Kneten, Malen und Bauen steht den Kindern stets zur Verfügung.
(Erfahrungen mit Selbständigkeit und eigenen Entscheidungen, soziales Verhalten, Naturwissenschaft und Mathematik)

Nach der gemeinsamen Aufräumzeit finden wir uns im morgendlichen Reigen zusammen. Wir beginnen mit dem wunderbar duftenden Goldtröpfchen und singen und tanzen miteinander. Auch hier gibt es feste immer wiederkehrende Rituale mit jahreszeitlich gestalteten Elementen.

Nun gehen wir gemeinsam an den Tisch und frühstücken miteinander. Das Frühstück wird durch ein gemeinsames Anfangen und Beenden eingerahmt. Gemeinsames Essen bietet vielfältige Möglichkeiten für Gespräche und Wahrnehmung, das Essen ist dabei ein Genuss.

Nachdem wir uns gestärkt haben, gehen wir alle in das Freispiel nach draußen. Unser schöner natürlicher Garten lädt zum Klettern, Laufen, Springen, Bauen und Schaukeln ein. Die Kinder sind frei in der Gestaltung des Spiels und treffen im Garten die Kinder aus den anderen Gruppen.

Zurück im Gruppenraum endet der Vormittag mit dem gemeinsamen Abschlusskreis in der jeweiligen Gruppe des Kindes. Hier werden Geschichten und Märchen erzählt oder Spiele zur Förderung der sozialen und sinnlichen Wahrnehmung gespielt. Dies bildet den Abschluss des Vormittags. Zwischen 12.15 Uhr und 12.30 Uhr werden die Vormittagskinder abgeholt.
(Sprache, Kommunikation, Kultur, Regeln)

Die Kinder, die zum Mittagessen bleiben, nehmen das vegetarisch-vollwertige Mittagessen ein. Das Essen wird von einem Caterer frisch gekocht und zeitnah angeliefert. Nach dem Essen wird das Spiel fortgesetzt oder ein Bild gemalt. Die Kinder werden gegen 13.45 Uhr abgeholt.

Vorschularbeit
Das letzte Kindergartenjahr ist für die Vorschulkinder ein ganz besonderes Jahr. Sie bewegen sich frei in ihrer Umgebung und sind schon vertraut mit den Abläufen im Kindergarten. Die Kinder ergreifen mit Freude jede neue Herausforderung und haben als die „Großen“ nun eine besondere Rolle in der sie sich spielerisch im Alltag ausprobieren dürfen.

Das Aufdecken und Abwischen des Tisches und auch das Abtrocknen des Geschirrs als Helfer sind begehrte Aufgaben der zukünftigen Schulkinder. Für Botengänge in andere Gruppen brauchen die Kinder Mut und verlassen ihr gewohntes Umfeld.

Das Zählen und Rechnen üben die Kinder im Morgenkreis oder beim Stellen der Stühle vor den Mahlzeiten um den Tisch. Die Kinder werden gezählt, das Besteck, das Geschirr und noch vieles mehr. Alles „Lernen“ und Erfahren geschieht spielerisch mit allen Sinnen und spricht die Kinder ganzheitlich an.

Verteilt über das letzte Kindergartenjahr gibt es verschiedene Vorschulprojekte. Die Kinder werden in verschiedenen Kompetenzbereichen angesprochen. Es wird gewerkt, gewebt, geschnitzt, gebohrt, gesägt, gemalt und genäht. Zwergengärtchen, Bilderrahmen, Webkissen und andere schöne Dinge entstehen und werden von den Kindern stolz nach Hause getragen. Bis ein Werkstück fertig gestellt ist, braucht es meist einige Wochen. Bei allen Projekten werden die Grob- und Feinmotorik, künstlerische und handwerkliche Fähigkeiten und das Durchhalten über einen langen Zeitraum geschult. Das gemeinsame Tun der „Großen“ stärkt die kleine Gemeinschaft und gibt den Kindern Mut und Sicherheit in allen Kompetenzbereichen.

Der wöchentliche Waldtag im nahegelegenen Wald im letzten Kindergartenjahr ist jedes mal wieder eine echte Entdeckungsreise. Die Kinder erleben die Jahreszeiten und die Kraft der Elemente. Sie entdecken die Natur mit allen Sinnen auf ihre Weise und lernen achtsam zu sein. Wir sind Gäste im Wald und nehmen Rücksicht auf die Tiere und Pflanzen die dort leben.
(Übergang Kindergarten/Schule, Sprache, Körperbeherrschung, soziale Verantwortung, Mathematik, Naturwissenschaft und Technik, Konzentration, Regeln)

Unsere Familiengruppen (Altersgemischte Gruppen)

In unserem Kindergarten gibt es zwei Familiengruppen:
Die Kinderstube (G 3) betreut Kinder im Alter von 1,5 bis 4 Jahren mit Mittagsschlaf und Mittagessen. Die Wurzelstube (G 4) betreut Kinder im Alter von 2 bis 4 Jahren bis mittags um 12.30 Uhr.
Die großen Entwicklungsschritte in diesem Alter sind Gehen – Sprechen – Denken. Wenn die Kinder zu uns kommen, können sie bereits gehen und die erste Sprachentwicklung hat eingesetzt. Für die Kinder sind wir häufig die erste Einrichtung, die sie besuchen. Sie werden also das erste Mal von ihren Eltern für einige Stunden des Tages getrennt. Diesem Übergang kommt größte Bedeutung zu. Unsere Eingewöhnung findet in enger Absprache mit jeder Familie statt. Angepasst an die jeweiligen Bedürfnisse und Möglichkeiten, nehmen wir uns individuell für jedes Kind die Zeit die es braucht, um eine sichere Bindung zu uns Erzieher*innen aufzubauen, damit es sich bei uns geborgen fühlt.

Zu den großen Entwicklungsaufgaben der Kleinkindzeit gehört die Autonomieentwicklung. Um das dritte Lebensjahr erleben sich die Kinder als eigenes Wesen und bezeichnen sich als „Ich“. Sie wollen alles selber machen und selbst entscheiden. Die Begleitung dieser sensiblen Phase ist eine unserer größten Aufgaben.

Das Lernen der Kinder in den Kleinkindgruppen basiert auf zwei Säulen, dem Selbstlernen und dem Beziehungslernen.
Beim Selbstlernen entwickeln die Kinder ihre Bewegungsvielfalt und ergreifen das freie Spiel. Sie erleben sich dabei als selbständig und frei. Wichtig ist hier die Umgebung, die das selbsttätige Lernen ermöglicht. Der Raum ist anregend gestaltet aber nicht überreizt. Unser Spielzeug ist aus Naturmaterialien (Rindenklötze, Kastanien, Zapfen…) und bietet den Kindern die Möglichkeit zur freien Spiel- und Bewegungsentfaltung. Ein besonderes Augenmerk ist auch auf die Geborgenheit ausstrahlende Stimmung und Rückzugsmöglichkeit gelegt.
Die Aufgabe von uns Erzieher*innen besteht beim Selbstlernen des Kindes im aktiven Beobachten, ohne ins Spiel einzugreifen, im aufmerksamen Dasein, Halt und Geborgenheit vermittelnd.
Beim Beziehungslernen hingegen lernen die Kinder selbständig zu essen und zu trinken, sich an- und auszuziehen und am Ende ihrer Kleinkindzeit allein auf die Toilette zu gehen. Die Erzieher*innen unterstützen die Kinder aktiv bis sie alles selber können. Wir arbeiten aus diesem Grund in den Kleinkindgruppen in der Regel mit mehr als zwei Mitarbeiter*innen pro Gruppe.
Unser rhythmischer Tages- und Wochenablauf gibt dem kleinen Kind Halt. Es erkennt Vertrautes wieder und kann sich sicher und geborgen fühlen. Die Elemente unseres Tagesablaufes: Ankommen – Freispiel – Aufräumen – Morgenkreis – Händewaschen – Goldtröpfchen – Frühstücken – Draußenspielzeit vollziehen sich jeden Tag gleich im immer währenden Wechsel von Aktivität und Ruhe.
Der vorbildhaft tätige Erwachsene ist mit sinnvollen Arbeiten wie der Essenszubereitung, der Raum- und Wäschepflege und Handarbeiten beschäftigt, Die Kinder werden zum Nachahmen und mittun angeregt.
Die Kleinen leben ganz im seelischen Umkreis und nicht im Verstand. Unserer Haltung kommt hier eine besondere Bedeutung zu. Wir bemühen uns um eine freudige, schöne Atmosphäre, geprägt von Ruhe zu schaffen.
Der Pflege der Kinder kommt eine besondere Bedeutung zu. Das liebevolle Wickeln, Kämmen und Naseputzen, An- und Ausziehen bieten Momente der innigen Zuwendung und vertieft die Beziehung zwischen den Erzieher*innen und dem Kind.
Zur Unterstützung des Spracherwerbs und auch zum freudvollen, kuscheligen Beisammensein wird täglich gesungen, es gibt Kniereiter und Fingerspiele, kleine Ringelreihen getanzt und Bilderbücher gemeinsam betrachtet.
Das kleine Kind lernt über die konkrete sinnliche Erfahrung. Neben der oben beschriebenen Pflege der Sinne unserer kleinen Kinder spielen unsere Mahlzeiten eine wichtige Rolle. Das beginnt bei der gemeinsamen Zubereitung, dem Naschen und der Qualität unserer Nahrungsmittel. In rhythmischer, wiederholender Weise bieten wir jede Woche die gleichen vegetarischen Speisen in Bioqualität an.

Elternmitarbeit
Durch die Elternarbeit wird ein zentrales Anliegen der Waldorfpädagogik verwirklicht, nämlich die Gestaltung des sozialen Organismus „Kindergarten“.

Die Arbeit im Kindergarten kann gelingen, wenn eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Eltern und Erzieher*innen gepflegt wird.

Die Eltern sind daher eingeladen an der Verwaltung und Pflege des Kindergartens aktiv mitzuwirken und sich gemäß ihrer Möglichkeiten einzubringen. Dazu gehören Vorstandsarbeit, Mitarbeit in Arbeitskreisen wie Bau- und Basarkreis, an Haus- und Gartenwochenenden, Putzdiensten und mehr. Ebenso ist ihre Teilhabe an pädagogischen Fortbildungen und Qualitätsentwicklung wünschenswert.

Einzelintegration in unserem Kindergarten
Wir ermöglichen und begleiten in unserer inklusiven Arbeit das Zusammenleben aller Kinder, frei von Geschlecht, Religion und Unterstützungsbedarf. Wir können Kinder mit leichten Entwicklungsverzögerungen oder Verhaltensauffälligkeiten sowie Kinder mit besonderem Förderbedarf in unsere Sternengruppe aufnehmen. Vor der Aufnahme muss die Notwendigkeit der besonderen Förderung von einem Amtsarzt des Kreises Stormarn in einem Gutachten festgestellt werden. Die Einzelintegration erfolgt unter dem Gesichtspunkt der wohnortnahen Versorgung.
Jedes Kind hat seinen Platz in der Gemeinschaft. Die Kinder lernen von- und miteinander und bereichern sich so in ihrer individuellen Persönlichkeit. Es entsteht ein natürlicher Umgang, sowie eine Normalität im gemeinsamen Spielen und Handeln.

Die Kinder lernen eigene Stärken und Schwächen anzunehmen. Davon profitiert nicht nur der Einzelne, sondern auch die Gemeinschaft. Sensibilität füreinander wird geweckt und die Kinder entwickeln Verständnis und Toleranz. Integration bedeutet annehmen und akzeptieren, gleichzeitig auch angenommen und akzeptiert zu werden.
Jedes Kind wird in seiner Einzigartigkeit wahrgenommen. Durch individuelle Entfaltungs- und Fördermöglichkeiten unterstützen wir das Kind in seiner Persönlichkeitsentwicklung, in seinem Selbstbewusstsein und in seinem eigenständigen Handeln. Das Prinzip der Ganzheitlichkeit bestimmt unsere pädagogische Arbeit.
Neben den waldorfpädagogischen Gesichtspunkten, die wir weiter vorne darstellen, werden in der Einzelintegration folgende Kompetenzbereiche gefördert:

Ich-Kompetenz
- eigene Gefühle wahrnehmen
- Gefühle äußern
- Selbstvertrauen bekommen
- eigene Grenzen erkennen und wahrnehmen
- Selbstbestimmung umsetzen
Sozial-Kompetenz
- sich als Teil in einer Gemeinschaft sehen
- verschiedene Rollen erleben und annehmen
- mit anderen in Beziehung treten
- Grenzen setzen und sich öffnen
- Frustrationen aushalten
- den anderen wahrnehmen
- angemessen dem anderen gegenüber handeln
- Konflikte erkennen und sozialverträglich austragen
- in der Auseinandersetzung mit anderen den eigenen Platz finden
Sachkompetenz
- selbstständig mit Material umgehen
- Erfahrungen mit verschiedenen Materialien sammeln
- Gesetzmäßigkeiten nachvollziehen
- experimentieren
- Phantasie entwickeln
- Zusammenhänge erkennen

Die individuelle Betreuung und Begleitung der Kinder z.B. während der Essenszeit, beim An- und Ausziehen und die pädagogisch-individualisierte auf Gruppeninklusion ausgerichtete Arbeit mit den Kindern während der Gruppen- und Freispielphase wird von den Erzieher*innen geleistet.
Außerdem können für jedes Kind mit individuellem Förderbedarf wöchentlich therapeutische Behandlungseinheiten durchgeführt werden. Die Therapeuten sind in die pädagogische Arbeit des Kindergartens eingebettet und leisten ihre Behandlungseinheiten innerhalb der Einrichtung ab. Sie bieten z.B. Heileurhythmie, rhythmische Massagen und Sprachtherapie an. Zur praktischen Umsetzung einer engen Zusammenarbeit bei den Inklusionsmaßnahmen findet mit den zuständigen Erzieher*innen ein regelmäßiger Austausch statt.
Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist die Basis unserer pädagogischen Arbeit im Kindergarten. Gerade im inklusiven Bereich sind Austausch und gegenseitiges Vertrauen, Offenheit und Respekt von großer Bedeutung.
Wir versuchen stets Bedürfnisse, Wünsche und Grenzen (sowohl der eigenen als auch die der Eltern) wahrzunehmen und zu besprechen. Im Bereich der Einzelintegration sind insbesondere das regelmäßig stattfindende Gespräch und der kontinuierliche Informationsaustausch wichtig, um Förderungsschritte gemeinsam zu begleiten.
Der Kindergarten ist ein Forum für die Zusammenarbeit zwischen Erzieher*innen und Eltern einerseits, sowie Eltern und Therapeuten andererseits. Die Eltern werden hier in das pädagogische und therapeutische Handeln mit einbezogen und kontinuierlich über die Arbeit informiert.
Wichtiger Aspekt in der inklusiven Arbeit ist auch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen. Solche können das Gesundheitsamt, Kinderärzte, verschiedene Therapeuten und andere Kindergärten und Schulen sein. Diese Zusammenarbeit ist uns sehr wichtig.

Spezielle Sprachförderung für Kinder vor der Einschulung
Kinder, die einen Förderbedarf im Bereich Sprachentwicklung aufweisen, werden in unserem Kindergarten von einer Sprachtherapeutin in kleinen Gruppen gefördert. Ziel dieser Förderung ist es, sprachliche Defizite bis zum Schuleintritt auszugleichen.

5. Qualitätsentwicklung sowie Beteiligung von Kindern, Eltern, Erzieher*innen und Träger daran

Qualitätsverbesserung – ein ständiger Prozess
Die Anforderungen der Kinder an uns verändern sich stetig. Wir passen daher unsere hier beschriebene Arbeit ständig an und überprüfen sie regelmäßig durch interne und externe Evaluationsverfahren.
Der Kindergarten und sein ihn tragender Verein haben sich der Stiftung „Wege zur Qualität“, soziale Bedingungen qualitativer Arbeit, angeschlossen. Mithilfe externer Anleitung wird ein speziell auf unsere anthroposophische Arbeit bezogenes und zu zertifizierendes Qualitätsentwicklungkonzept gemeinsam entwickelt.

*Interne Verfahren
Beteiligung der Kinder*
In der täglichen pädagogischen Arbeit wird ein Umfeld geschaffen, indem eine Beteiligung der Kinder erwünscht ist und ermöglicht wird. Dies gilt für Kinder aller Altersgruppen. Kinder brauchen Bindungspersonen, die als sichere Basis zur Verfügung stehen, Geborgenheit vermitteln und den Kindern damit die Grundlage bieten, sich immer wieder aktiv mit der Umgebung und den Menschen auseinander zu setzen. Die Kinder lernen, ihre Interessen im Gruppenverband und gegenüber den pädagogischen Fachkräften (Erzieher*innen) aber auch anderen Menschen zu äußern.

Beteiligung der Eltern
In Elterneinzelgesprächen und auf regelmäßig stattfindenden Elternabenden werden die Entwicklung der Kinder und die Arbeit im Kindergarten mit den Eltern besprochen, um eine möglichst intensive Zusammenarbeit der Eltern und Erzieher*innen sowie eine hohe pädagogische Qualität zu erreichen.

Möglichkeit von persönlichen Beschwerden
In unserer Einrichtung setzen wir uns gemeinsam für ein vertrauensvolles Miteinander ein. Sollte es zu Vertrauensstörungen kommen, begegnen wir diesen mit Offenheit und Transparenz und der Würdigung des Anderen. Regelmäßige oder anlassbezogene Entwicklungsgespräche mit den Eltern und deren Beteiligungsmöglichkeiten im Rahmen der Elternarbeit sichern die kontinuierliche Reflektion über das Erreichen einer offenen und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Kindergarten, Kindern und Eltern und damit der aktiven Möglichkeiten für Beteiligung und Beschwerde. Auf Wunsch der Beteiligten können die Elternvertreter hinzugezogen werden.

Pädagogische Konferenz
Wöchentlich trifft sich die pädagogische Konferenz zur anthroposophischen und pädagogischen Grundlagenarbeit. Es werden Leitungsfragen im Sinne einer lernenden Organisation bearbeitet und Pädagogen*innen werden für bestimmte Aufgaben delegiert. Dabei werden auch regelmäßig die Entwicklung einzelner Kinder und die Entwicklung des Kindergartens bzw. seiner Gruppen besprochen. Die Konferenz schlägt Berufungen und Abberufungen der pädagogischen Fachkräfte vor und regelt in Selbstverwaltung Fragen des Kindergartenbetriebs.
Zur Behandlung insbesondere von wirtschaftlich/rechtlichen Leitungsfragen des Kindergartens wird regelmäßig der kaufmännischen Geschäftsführer hinzugezogen.

Personal-, Finanz- und Organisationskreis (PFOK)
Der vom Gesamtvorstandes des Trägervereins delegierte, paritätisch besetzte Personal-, Finanz- und Organisationskreis berät und entscheidet z.B. von der pädagogischen Konferenz initiierte Personalfragen, Investitions- und außergewöhnliche andere Maßnahmen des Kindergartens, wenn diese nicht aufgrund ihrer besonderen Bedeutung dem Gesamtvorstand des Trägervereins vorzubehalten sind.
Der Kreis entscheidet einmütig. Ist eine Einmütigkeit nicht zu erzielen, hat der Gesamtvorstand zu entscheiden.

Hospitationen und Selbstreflexion
Ein wichtiges Element des kontinuierlichen Qualitätsentwicklungsprozesses ist die regelmäßige Rückschau der Erzieher*innen, Therapeut*innen und Eurythmist*innen auf ihre Arbeit, um Ansatzpunkte für Verbesserungen zu finden. Diesem Fachkräftekreis kommt eine große Verantwortung für die Qualitätsentwicklung zu. Darüber hinaus hospitieren auf Wunsch gegenseitig Erzieher*innen anderer Gruppen.

Elternvertretung, Gesamtvorstand
Fragen zur Gesamtentwicklung des Kindergartens, die Erfassung des Ist-Zustandes und der Vergleich mit dem vorliegenden Konzept sowie daraus folgende Maßnahmen zur Verbesserung werden im regelmäßig tagenden Gesamtvorstand behandelt. Der Gesamtvorstand ist mit pädagogischen Mitarbeiter*innen, Elternvorstandsmitgliedern und anderen ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitgliedern besetzt. Die Elternvertreter*innen werden grundsätzlich zu allen Gesamtvorstandssitzungen eingeladen, um die Gesichtspunkte der Eltern in die Entscheidungen einzubringen.

*Externe Verfahren
Fachberatung, Aus– und Weiterbildung*
Im Rahmen der Vereinigung der Waldorfkindergärten e.V. finden die Aus- und die Weiterbildung der pädagogischen Mitarbeiter statt. Es erfolgt eine regelmäßige Evaluation der Arbeit in regionalen und überregionalen Fachkonferenzen mit externen Waldorfpädagogen statt.
Zusätzlich werden qualifizierte Fachberater*innen in den Kindergarten zu Hospitationen in Gruppen und Konferenz eingeladen, um ein externes, aber waldorfspezifisches Feedback zur Qualitätsverbesserung zu erhalten. Darüber hinaus können rechtlich/wirtschaftlich qualifizierte FachberaterInnen zur Beratung in Geschäftsführungsfragen bei Bedarf eingeladen werden.
Vertreter der geschäftsführenden Vorstände und Pädagogen der Waldorfkindergärten in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern treffen 3-mal im Jahr ganztägig zu Regionalkonferenzen der Vereinigung der Waldorfkindergärten e.V. zusammen, u.a. zum Erfahrungsaustausch und zur Fortbildung der Verwaltungsmitarbeiter, zur Beratung und Entscheidung von Fragen der Entwicklung der Vereinigung der .Waldorfkindergärten e.V. und kindergartenpolitischer Entwicklungen in der Region.
Nach Abschluss des Wege-zur-Qualität-Prozesses kommt ein weiterer Evaluierungsschritt hinzu.

Supervision
Bei Bedarf, z.B. bei Fragen der Gemeinschaftsbildung, finden Supervisionen statt.

Schutz des Kindeswohls
Das Wohl und die gesunde Entwicklung der anvertrauten Kinder sind ein wesentliches Ziel der Waldorfpädagogik. Dazu ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Elternhäusern nötig, es findet ein regelmäßiger Austausch statt.
Verantwortlich für die Erkennung von Gefahren für das Kindeswohl sind die pädagogischen Mitarbeiter*innen. Bei dringenden Fragen steht ihnen der Rat von therapeutischen Fachkräften zur Verfügung.
Beraten werden mögliche Fälle im Personal-, Finanz- und Organisationskreis und in der pädagogischen Konferenz, die auch weitere Maßnahmen beraten und ggf. Vorstand, Elternvertreter, Fachberatung und Fachbehörden (z.B. Allgemeiner Sozialdienst, – Jugendamt des Kreises Stormarn) mit einbinden.
Es ist selbstverständlich, dass begründete Gefährdungen dokumentiert werden.
Es ist Aufgabe des Fachkollegiums aus dem Verhalten der Kinder, der Eltern und ggf. einzelner Kollegen Gefährdungen des Wohles einzelner Kinder zu erkennen und für den Einzelfall geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um eine Gefahr abzuwenden.

Fortschreibung
Diese Konzeption beschreibt den Entwicklungsstand unseres Waldorfkindergartens in Ahrensburg im Jahr 2022. Sie wurde von den pädagogischen Mitarbeiter*innen, dem Personal-, Finanz- und Organisationskreis, den Elternvertreter*Innen und dem Vorstand des Waldorfkindergarten Ahrensburg e.V. erstellt. Da sich die Anforderungen der Kinder und der Gesellschaft an unseren Kindergarten stetig weiter entwickeln, ist geplant, dieses Konzept regelmäßig fortzuschreiben.